Monitoring

AdobeStock_305041725Zuschnitt-scaled Monitoring

Monitoring ist wissens- und handlungsorientiertes Planen



Es wird als kontinuierliche Überwachung von Vorgängen sowie bestimmter Eigenschaften definiert.
Ziel ist es, Informationen über aktuelle Zustände sowie Trends über längere Zeiträume zu erhalten.

Etwas lernen

Monitoring zeigt Vor-gänge und Zustände unserer Umwelt auf.

Änderungen erkennen

Monitoring schafft die Basis für kurz­fristig not­wendige Ent­scheidungen.
Ergebnisse liefern Hin­weise auf un­be­kannte sowie lang­fristige Phänomene.

Bewusstsein schaffen

Nur was man kennt, kann man auch einschätzen.  Herausforderungen lassen sich über eine fundierte Datenbasis erkennen.

Entscheidungshilfen

Für die Fest­legung von Zielen und Maß­nahmen ist Moni-toring unabdingbar. Monitoring er-möglicht Ent-scheidungen.

Wirksamkeit prüfen

Ergebnisse des Monitorings sind das wichtigste Werk­zeug, zur Prüfung der Wirk­sam­keit von Managementmaßnahmen.

Bevor ein Monitoringkonzept entwickelt wird, müssen fünf Fragen beantwortet sein:

Warum — Was — Wann — Wie — Wer

Monitoring Methoden und Standards

SCALP: „Status and Conservation of the Alpine Lynx Population“

Ein wichtiger Bestandteil, die Vergleichbarkeit von Monitoringdaten sicherzustellen, ist die Anwendung zugänglicher, bekannter und erprobter Standards. Im Bereich des Beutegreifer-Monitorings hat sich hier zur Klassifizierung von Sichtungen bzw. Funden der SCALP-Standard etabliert.

Die Verantwortlichen für das Monitoring des Luchses in sieben Alpenländern arbeiteten im Projekt „SCALP“ (Status and Conservation of the Alpine Lynx Population) zusammen. In Diesem haben sie sich auf eine gemeinsame Darstellung und Interpretation erhobener Monitoringdaten geeinigt. Die Standardisierung erlaubt einen Vergleich im ganzen Alpenraum und hat sich bereits bewährt. Das System kann inzwischen als Standard für Beobachtungen aller großen Beutegreifer gesehen werden.

Erhobene Daten werden nach ihrer Aussagekraft und Überprüfbarkeit in vier Kategorien eingeteilt

Kategorie 1

„Hard Facts“ wie Totfund eines Tieres, Beobachtungen mit fotografischem Beleg, eingefangene (Jung-)Tiere und genetische Nachweise.

Kategorie 2

Von ausgebildeten Personen bestätigte Meldungen wie Risse von Nutz- und Wildtieren, Spuren.

Kategorie 3

Nicht überprüfte Riss-, Spuren und Kotfunde, und alle nicht überprüfbaren Hinweise wie Lautäußerungen und Sichtbeobachtungen.

Kategorie 4

Falschmeldung oder keine Einstufung möglich, weil notwendige Informationen fehlen.

Arten des Monitorings

Passives Monitoring

Das passive Monitoring erfolgt über Erfassung und Auswertung von Informationen, die nicht systematisch zur Art festgestellt werden. Das bedeutet, es steht kein Versuchsdesign dahinter, es wurde nicht aktiv an den Funden gearbeitet, sondern diese erfolgen zufällig. Dazu zählen z.B. Totfunde oder Zufallsbeobachtungen.

Zufallsbeobachtungen sind wichtig, da diese als Anhaltspunkt und Ausgangsbasis für systematische Monitoring Vorhaben dienen können. Sie bringen jedoch auch spezielle Herausforderungen, da eben kein standardisiertes Stichprobendesign dahintersteht und es damit zu Verzerrungen im Verbreitungsbild kommen kann. Auch ist der Beobachter meist unbekannt, was ein standardisiertes Vorgehen bei der Beobachtung, Datenaufnahme und Prüfung erschwert. Umso wichtiger ist die Verwendung festgesetzter Kriterien, wie von SCALP.

Aktives Monitoring

Hierbei werden gezielt, nach einem entsprechenden Versuchsdesign mit festgelegten Parametern, Daten gesammelt, um vorab definierte Ziele zu erreichen. Die Sammlung der Daten kann auch opportunistisch erfolgen, d.h. dort wo man sie einfach erheben kann, was aber nur unstrukturierte Daten liefert. Diese können dennoch ein wichtiger Beitrag zur Erweiterung des Datensatzes aus einem standardisierten Design sein. Moderne statistische Verfahren erlauben, Daten aus beiden Herkünften gemeinsam zu analysieren.
Zu den Methoden des aktiven Monitorings gehören nicht nur Feld- und analytische Methoden (DNA…), auch Fragebögen oder gezielte Befragung von Experten können mit entsprechender Planung und Vorbereitung herangezogen werden.

Habitatmodelle

Habitatmodelle sind für die Planung eines Monitorings eine wichtige Grundlage. Sie können dazu dienen, Populationen zu definieren, sowie Methoden des aktiven Monitorings gezielter auf Lebensräume der jeweiligen Art auszurichten.

Dabei ist jedoch stets zu berücksichtigen, wie das verwendete Habitatmodell zu Stande gekommen ist und auf welchem Datenbestand es beruht (empirisch-statistische Modelle und nicht-quantitative Expertenmodelle; Bezugsgegend…)

 

Quellen: Heurich, M. (Hrsg.), 2019: Wolf, Luchs und Bär in der Kulturlandschaft. Konflikte, Chancen, Lösungen im Umgang mit großen Beutegreifern. Praxisbibliothek Naturschutz und Landschaftsplanung, herausgegeben von Prof. Dr. E. Jedicke. Ulmer-Verlag. Stuttgart. 287pp.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner